Taigawurzel (Eleutherociccus) Ginseng

Königsheilkräuter Zauberwurzel aus der Taiga (Eleutherociccus)

Die Taigawurzel mit der lateinischen Bezeichnung Eleutherococcus senticosus ist eine Heilpflanze, die bereits seit zweitausend Jahren Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin findet. Hierbei werden vornehmlich die zerschnittenen Wurzeln und Extrakte aus den Wurzeln als Heilmittel dargeboten. Die Taigawurzel wird hauptsächlich zur Behandlung von kognitiven Beeinträchtigungen und zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit eingesetzt.

Verbreitung und Charakteristik der Eleutherococcus senticosus

Die Pflanze wächst vornehmlichen in den Wäldern Sibiriens und in den westlichen Grenzgebieten Chinas und zählt zu der Familie der Araliengewächse. Eleutherococcus bildet weibliche und männliche Pflanzen aus. Hierbei haben die weiblichen Pflanzen gelbliche Blüten, während die männlichen bläulich violette Blüten ausbilden. Im Herbst bilden sich an den Dolden schwarze Beeren.

Geschichte der Anwendung der Taigawurzel

Schriftliche Überlieferungen bezeugen, dass die Taigawurzel, auch bekannt unter den Bezeichnungen „Sibirischer Ginseng“ (nicht zu verwechseln mit dem koreanischen Ginseng (Panax Ginseng)) oder umgangssprachlich „Zauberwurzel“, bereits vor zweitausend Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin Anwendung fand. Hierbei wurden die Heilmittel aus der Wurzel der Pflanze vor allem für eine Steigerung des Wohlbefindens und eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Atemwegserkrankungen eingesetzt. Die Bevölkerung Sibiriens vertraut schon seit langer Zeit auf die leistungssteigernde Wirkung des sibirischen Ginsengs.

TaigawurzelAb den 1950er Jahren wurden russische Wissenschaftler auf die Wirksamkeit des Sibirischen Ginsengs aufmerksam. Er wurde zur Leistungssteigerung des russischen Olympia-Teams eingesetzt. Darüber hinaus wurden nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl entsprechende Heilmittel an die ukrainische Bevölkerung verteilt, um hierdurch die Strahlenschäden zu reduzieren. Zunehmend findet die Taigawurzel seit Anfang der 1990er Jahre auch in Europa Verwendung, die zuvor noch als allgemein unbekannt galt.

Inhaltsstoffe

Die Heilmittel aus den Wurzeln und die aus den Wurzeln gewonnenen Extrakte verfügen über eine Vielzahl an wirkungsvollen Substanzen. Hauptwirkstoffe sind hierbei Substanzen die unter die Stoffgruppen der Lignane und Saponine fallen. Des Weiteren sind Cumarine, Sterole und neutrale Glucane vorhanden.

Neben diesen Inhaltsstoffen sind das gesundheitsfördernde Beta-Carotin, Vanillin und Vitamin E enthalten. Durch die Kombination dieser Inhaltsstoffe wird das Immunsystem unterstützt. Dies kann sich vor allem bei widrigen Witterungsbedingungen positiv auswirken. Darüber hinaus sind die Wirkstoffe antiviral und senken zudem den Blutzucker.

Anwendungsgebiete

Die Zauberwurzel wird vor allem bei kognitiven Beeinträchtigungen, charakterisiert durch Konzentrationsschwächen, Gedächtnisproblemen oder Vergesslichkeit eingesetzt. Dies wird durch eine verbesserte Durchblutung des Gehirns erreicht. Des Weiteren wird die Durchblutung der Extremitäten verbessert. Zudem findet die Zauberwurzel Anwendung wenn der Patient über Müdigkeit oder ein allgemeines Unwohlsein klagt. Ferner können die Heilmittel der Taigawurzel verwendet werden, um die Schlagkraft und die Schlagzahl des Herzes zu erhöhen, um somit Kreislaufproblemen entgegenzuwirken.

Studien belegen die heilvolle und leistungssteigernde Wirkung des Eleutherococcus. Unter anderem wiesen Wissenschaftler nach, dass durch die Einnahme von Wurzel-Präparaten die Durchhaltedauer, Konzentration, als auch Fähigkeit zur Anpassung bei physischen als auch kognitiven Tätigkeiten verbessert werden konnte. Daraus lässt sich folgern, dass das Heilmittel vor allem nach langwierigen Krankheiten aufbauend wirkt und selbst bei der alltäglichen Stressbewältigung unterstützend eingenommen werden kann.

Anwendungsform

Zur Einnahme stehen pulverisierte Wurzel-Präparate und Extrakte aus den Wurzeln in Form von Tropfen zur Verfügung. Die pulverisierte Form des Eleutherococcus wird in Kapseln eingenommen. Hierbei wird empfohlen täglich ein bis zwei Kapseln mit ausreichend Wasser zu schlucken. Aus den Wurzel-Präparaten kann auch ein Aufguss gemacht werden.

Hierzu werden zwei bis drei Gramm mit heißem Wasser aufgegossen und anschließend als Tee getrunken. Die Tropfen werden entsprechend der vorgesehenen Dosierung eingenommen. Personen unter zwölf Jahren sollten die Präparate nicht einnehmen, da hierzu keine ausreichenden Studien vorhanden sind.

Nebenwirkungen

Bei der Behandlung mit den Produkten des Eleutherococcus können milde Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit und eine leicht erhöhte Reizbarkeit auftreten. Des Weiteren kann sich der Blutdruck erhöhen. Daher sollten Patienten mit erhöhtem Blutdruck auf eine Einnahme verzichten oder diese mit ihrem Arzt besprechen. In seltenen Fällen wird von Kopfschmerzen im Zusammenhang mit der Zauberwurzel berichtet.